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Der Mensch ist schlecht, aber das Leben ist schön (oder umgekehrt)


Geschichte wiederholt sich nicht. Trotzdem werden die 1920er Jahre zurzeit oft zum Vergleich mit unserer Gegen- wart herangezogen: Wirtschaftliche Unsicherheit, Kriege um Grenzverläufe, gesellschaftliche Orientierungslosig- keit und vor allem politische Radikalisierung kommen uns leider wieder bekannt vor. Zeitzeug*innen, die diese Jahre bewusst erlebt oder gestaltet haben, gibt es nicht mehr, doch unser kollektives Gedächtnis erzählt die glückliche Periode der Weimarer Republik, die vor etwa 100 Jahren begann, ganz anders: als eine Blütezeit der Künste. Kaum je fanden Theater, Tanz und Musik solche Beachtung, Premieren und Uraufführungen wurden gefeiert und geschmäht, und jedes Bekenntnis zur Kunst war auch eines zur Freiheit, die schon bald grausam enden sollte.

Die vielleicht spektakulärste Uraufführung der Zwanziger war „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill 1928 im Theater am Schiffbauerdamm, dem heutigen Berliner Ensemble. Das Publikum erwartete ein Desaster und feierte schließlich einen Triumph. Brechts Sätze und Weills Musik haben sich bis heute so gut gehalten, weil sie von einem frechen und fröhlichen Pessimismus bestimmt sind, der immer wieder Spaß macht – der Mensch ist schlecht, aber das Leben ist schön. Vielleicht kann man zumindest das aus der Geschichte lernen: dass Menschen auch in viel schwereren Zeiten als unserer nicht den Mut und den Humor verloren haben.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Spielzeit 2024/25 mit der „Dreigroschenoper“ und all den anderen spannenden Projekten, die wir für Sie vorbereitet haben!

Ihr Jens-Daniel Herzog
Staatsintendant und Operndirektor

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