Nach­te­ta­ge: Frei­stil

Für einen Kranken ist die Gewissheit, dass jemand, für den alles übrige nur eine vorübergehende, folgenlose Ablenkung bedeutet, ihn weiter liebt und erwartet, ein großes Glück — es gibt dem Kranken das Gefühl, dass das Leben, das er zurückgelassen hat, seine Abwesenheit bemerkt hat; eine neue Zukunft kann er sich nicht vorstellen; er ist schwach und leidet unter dem jähen Bruch mit der Vergangenheit und alles, was er von einem „Später“ verlangt, ist, dass es weitergeht, wie es war, nur besser. In Gesundheit. Ich möchte die Erinnerung an gestern Abend in mir bewahren wie einen Talisman. Lass mich die Augen schließen, damit die Illusion wiederkehrt. Es ist wie im Traum: Man darf sich nicht bewegen. Ich liebe Dich.

Eine szenisch-musikalische Erzählung nach Marcelle Sauvageot

Gelesen von Stephan Schäfer
Am Cello Lucas Jansen
Eingerichtet von Malika Scheller