Schauspiel
Übergewicht, unwichtig: Unform
Regie: Rieke Süßkow
Mittwoch, 17.07.2024
19.30 - 20.45 Uhr
zum letzten Mal
19.00 Uhr Einführung
Schauspielhaus
Abo O2
EINGELADEN ZUM THEATERTREFFEN IN BERLIN 2024
Sechs Stammgäste, sogenannte „gescheiterte Existenzen“, und eine Wirtin philosophieren in einer Kneipe über das Menschsein. Schweindi und Hasi sind ein Paar mit ausgeprägtem Kinderwunsch. Der primitive Karli schlägt seine Frau, die verblühte Schönheit Herta. Dazwischen versucht der Pädagoge Jürgen als intellektuelle Spitze der Stammgäste, die Humanität aufrecht zu erhalten, während Fotzi sich durch das Zeigen ihres Unterleibs Kleingeld für die Musicbox verdient. Beobachtet werden sie von einem schönen Paar, das sich an den „göttlichen Idioten“ voyeuristisch weidet. Die Situation eskaliert.
Der 1994 früh verstorbene Grazer Autor Werner Schwab war in den 90er-Jahren der Shootingstar der Theaterszene. Er zeigt in „ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM“ wie Leute von der Sprache getrieben werden, sich verrenken und an ihr zerbrechen. Bei aller feiner Sprachkunst und entlarvender Komik wird ein tiefer Riss in unserer Gesellschaft deutlich.
Rieke Süßkow, kürzlich von „Theater heute“ zur Nachwuchsregisseurin 2023 gekürt, inszeniert das Stück von Werner Schwab in einer abstrakten Ästhetik, die überhöht künstlich und zugleich sehr explizit ist.
Wir empfehlen die Inszenierung von „ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM“ aufgrund expliziter Darstellungen von Gewalt und Sexualität ab 18 Jahren.
> Hinweis auf sensible Inhalte
DIGITALE STÜCKEINFÜHRUNG
Regie
Bühne
Kostüme
Dramaturgie
Musik
Trampolintrainer
Licht-Design
Besetzung am 17.07.2024
Karli, später Herta
Schweindi, später Jürgen
Fotzi, später ER
SIE, später Schweindi
Herta, später Karli
Wirtin, später Fotzi
Jürgen, später Wirtin
ER, später Hasi
Hasi, später SIE
Musiker
Oktober 2023
November 2023
Dezember 2023
Januar 2024
Februar 2024
März 2024
April 2024
Juli 2024
- Mi, 10.07.2024, 19.30 Uhr
- Mi, 17.07.2024, 19.30 Uhr
Informationen zum Kartenvorverkauf
„Regisseurin Süßkow wagt in Nürnberg eine mutige, vollkommen erfolgreiche (nicht nur kosmetische) Operation am Text von Werner Schwab. (…) In diesem stilisierten Ambiente erhalten die Monologe und Dialoge aus Schwabs frühem Stück eine neue Qualität. (…) Süßkow gelingt ein punktgenaues Gesamtkunstwerk, mit Bildern, die einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen. Das Ensemble (in dem sich einige Neuzugänge für das Nürnberger Staatstheater verbargen) funktioniert einwandfrei als Kollektiv.“
Wolfgang Reitzammer, nachtkritik.de
„Rieke Süßkow, die schlaue junge Regisseurin, hat aus dem Stück eine einzige, sich wiederholende Schleife gemacht hat, einen Kreislauf des geschmacklos absurden Seins, mechanisch abgespult. Eine Idee, die sie mit ihrem Team spektakulär umsetzt – und die aus dem Werk mit dem sperrigen Titel „Übergewicht, unwichtig: Unform“ eine ziemlich schlanke, spitze Sache macht. (…) Das ist – grandios inszeniert, ja choreografiert. (…) vielleicht die größte Leistung dieses Abends: In der monströsen Entstellung findet auch Schwabs eklatante Sprache, philosophisch kalauernd zwischen Heidegger und Karl Valentin, ihre genialische Verstärkung.“
Wolf Ebersberger, Nürnberger Nachrichten/Nürnberger Zeitung
„Bei Süßkow macht sich die vermeintlich bessere Gesellschaft nicht erst im zweiten Teil über die da unten lustig, sondern schon im ersten. Das ist eine clevere Wendung, damit spitzt die Regisseurin Schwabs Text noch einmal bitterböse zu, bevor das große Fressen seinen Lauf nehmen kann.“
Yvonne Poppek, Süddeutsche Zeitung
„Der Abend aber zeigt genau jene genaue Form, die die Figuren aus einem gefährlichen Realismusraum herausholt. Der Rest aber ist tatsächlich: die Wirklichkeit, nicht allein die Wirklichkeit des Theaters, am Ende: Kunst. (...) Dass man innerhalb eines grotesken Szenariums Werner Schwabs Sprache gleichzeitig sehr genau inszenieren und sprechen kann, ohne das Theater an eine scheinhafte Wirklichkeit zu verraten: Das ist schon sehr, sehr gut.“
Frank Piontek, Der Opernfreund
„Die junge Regisseurin Rieke Süßkow, kürzlich von „Theater heute“ zur Nachwuchsregisseurin 2023 gekürt, setzt den Text des Grazers Werner Schwab scharf in Szene, die Bilder der marionettenhaften und so entsetzlich gewöhnlichen Menschen gehen einem nicht mehr aus dem Kopf. Am besten doch bis zum Schluss bleiben. Krass sehenswert!“
Ilse Weiß, Straßenkreuzer
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