Schauspiel
Ich bin von hier. Hört auf zu fragen!
Samstag, 07.12.2019
19.30 - 21.00 Uhr
Vorstellung
Im Rahmen von Import/Export Türkei
3. Etage
Die Art, wie wir über Migration, Geflüchtete und Integration reden, zeigt: Wir haben ein Wahrnehmungsproblem. Wir tun so, als könnten wir ernsthaft entscheiden, ob wir Migranten im Land haben wollen oder nicht, und wenn ja, wie viele wir davon vertragen. Das ist Blödsinn. Sie sind längst da – und ein Teil des »wir«. Die Vorstellung von einer »weißen« Aufnahmegesellschaft, in die Migranten reinkommen, ist eine Art deutsche Lebenslüge, sagt Ferda Ataman.
Das gesamte Programm zu Import / Export: Türkei 19/20 finden Sie hier.
Ferda Ataman kommt aus Nürnberg. Das heißt, geboren ist sie in Stuttgart. Aber wenn Leute fragen, wo sie denn „ursprünglich“ herkommt, dann meinen Sie etwas ganz Anderes, nämlich „irgendetwas in Richtung Türkei“. Wie viele andere Deutsche, die mit einem ausländischen Namen aufgewachsen sind, reißt ihr langsam der Geduldsfaden. Sie hat es satt, dauernd erklären zu müssen, wo sie eigentlich herkommt, wie sie zu Erdogan steht oder was sie vom Kopftuch hält. Nur wegen ihres Namens oder des Geburtslandes ihrer Eltern. Deshalb hat sie #vonhier ins Leben gerufen und deshalb hat sie ein Buch geschrieben: „Ich bin von hier. Hört auf zu fragen!“
Die Art, wie wir über Migration, Geflüchtete und Integration reden, zeigt: Wir haben ein Wahrnehmungsproblem. Wir tun so, als könnten wir ernsthaft entscheiden, ob wir Migranten im Land haben wollen oder nicht, und wenn ja, wie viele wir davon vertragen. Das ist Blödsinn. Sie sind längst da – und ein Teil des »wir«. Die Vorstellung von einer »weißen« Aufnahmegesellschaft, in die Migranten reinkommen, ist eine Art deutsche Lebenslüge, sagt Ferda Ataman.
Im Rahmen von Import/Export liest sie aus ihrem Buch und erzählt aus ihrer Jugend in Nürnberg.
Ferda Ataman (Jahrgang 1979) ist Publizistin und arbeitet seit vielen Jahren im Bereich Migration und Integration. Seit 2018 schreibt sie die Heimatkunde-Kolumne bei Spiegel Online. Sie ist Vorsitzende der Initiative »Neue deutsche Medienmacher«, der größten bundesweiten Vereinigung von Medienschaffenden aus Einwandererfamilien. Und sie ist Sprecherin der »neuen deutschen organisationen«, einem bundesweiten Zusammenschluss von Vereinen und Initiativen, die sich gegen Rassismus und für Vielfalt in der Gesellschaft einsetzen. Ferda Ataman lebt in Berlin.
Dezember 2019
- Sa, 07.12.2019, 19.30 Uhr
Informationen zum Kartenvorverkauf
> Spielplan
> Digitaler Fundus
Nach oben