Oper
„Haben Sie nicht irgendein Geheimfach?“
Samstag, 15.12.2018
19.00 - 20.30 Uhr
Konzert
Dokumentationszentrum
„Haben sie nicht irgendein Geheimfach, wo man sich diskret verstecken kann? Bitte schön, das geht bei mir ganz einfach. Ich bin ja doch so klein und passe überall hinein. Ach bitte, haben sie nicht ein geheimes Plätzchen, nicht größer als für eine kleine Maus. Will ganz still sein, mich nicht regen, werfen sie mich bitte nicht hinaus!“ („Roxy und ihr Wunderteam“, 1937)
In der Blütezeit der Operette kamen die Nationalsozialisten an die Macht und löschten binnen Kurzem diese freche, witzige und lebendige Gattung aus. Paul Abraham war der Star der Berliner Jazz-Operette. An ihn erinnert der Abend im Rahmen der Ausstellung „Hitler.Macht.Oper“. Seine Songs präsentieren Almerija Delic, Emily Newton, Michael Fischer und Hans Kittelmann mit Benjamin Schneider am Klavier.
Der in Apatin in Südungarn (heute Serbien) geborene jüdische Komponist Paul Abraham gilt als unangefochtener König der Berliner Operette. Ende der zwanziger Jahre war er als Kapellmeister am Budapester Operettentheater beschäftigt, wo seine Uraufführung von „Viktória“ 1930 große Erfolge feierte. Er siedelte nach Berlin über, ins Zentrum der Revue- und Operettenwelt seiner Zeit. Hier wurden seine Operetten „Viktoria und ihr Husar“, „Die Blume von Hawaii“ und „Ball im Savoy“ frenetisch gefeiert. Durch die vollkommen neue Verbindung traditioneller Operetten- und moderner Jazz-Elemente wäre Paul Abraham sicherlich das verbindende Element zwischen amerikanischem Musical und europäischer Operette geworden. Als jedoch wenige Tage nach der Uraufführung von „Ball im Savoy“ die Nationalsozialisten an die Macht kamen, musste Abraham Deutschland, später auch Europa verlassen und emigrierte in die USA. An seine früheren musikalischen Erfolge konnte er zeitlebens nicht mehr anknüpfen.
Bei dem Operettenliederabend „Haben Sie nicht irgendein Geheimfach?“ präsentieren die Sopranistinnen Emiliy Newton und Julia Grüter sowie Tenor Hans Kittelmann und Bariton Michael Fischer (Mitglied des Internationalen Opernstudios) vom Staatstheater Nürnberg Hits aus den drei Erfolgsoperetten von Paul Abraham sowie aus seiner Fußballoperette „Roxy und ihr Wunderteam“ und „Das Märchen im Grand Hotel“, die beide bereits im Exil entstanden. Die Musikalische Leitung übernimmt Benjamin Schneider, die Moderation Wiebke Hetmanek.
Die Ausstellung im Dokumentationszentrum endet am 2. Februar 2019 um 19 Uhr mit dem Musiktheaterprojekt „Birkenau 18/10“ mit Solistinnen und Solisten des Staatstheaters und dem Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth.
Musikalische Leitung
Besetzung am 15.12.2018
Dezember 2018
- Sa, 15.12.2018, 19.00 Uhr
Informationen zum Kartenvorverkauf
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> Digitaler Fundus
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