Schtonk! – Von der Bauprobe bis zur Aufführung
Wie kommt der legendäre Film auf die Bühne? Ganz konkret als Bühnenbild von der Idee bis zur Premiere und was passiert da alles im Hintergrund? Das erfahrt ihr hier – viel Spaß!
Los geht es natürlich mit der Entscheidung für ein Stück – hier eine Filmvorlage. Das passiert meist zwischen ein und zwei Jahren vor der Premiere. Danach haben alle erst einmal einen Moment Zeit, die Konzeption genauer auszuarbeiten. Und das Bühnenbild ist dabei eine der dringlichsten Angelegenheiten.
Denn ca. 5-6 Monate vor den eigentlichen Proben findet schon die BAUPROBE statt. Und vorher muss viel ausgedacht, ein Modell gebaut, Pläne gezeichnet und die Realisierbarkeit von Bühnenbildner*in, Konstrukteur*in und den verschiedenen Abteilungen – wir nennen sie "Gewerke" – vorgeprüft werden.
Und dann ist es endlich soweit: So wie später die Proben zum Ausprobieren und Konkretisieren der Inszenierungsideen dienen, wird bei der BAUPROBE das Bühnenbild in Originalgröße – aber noch mit "markierten", also provisorischen Materialien – auf die Originalbühne gebaut. Wie ein 1:1-Modell. Ein großer Moment!
Bei der der BAUPROBE finden wir heraus, was noch zu ändern, weiterzuentwickeln oder zu klären ist. Es wird viel gezeichnet, recherchiert und gerechnet, denn alles muss funktionieren und bezahlbar sein. Es folgt die Werkstattabgabe. Und wenn alles stimmt, wird gebaut. Dafür spielen verschiedene Werkstätten und Abteilungen des Staatstheaters Hand in Hand zusammen, etwa die SCHREINEREI, die SCHLOSSEREI, der MALSAAL und die PLASTIKER sowie die BÜHNENTECHNIK – die das Ganze später immer wieder auf- und abbauen muss – und viele andere. Wann immer es geht, recyceln wir dabei Material aus früheren Stücken, das in einem riesigen Fundus an der Frankenstraße aufbewahrt wird.
Während die Werkstätten Visionen Wirklichkeit werden lassen, passiert dasselbe auf den eigentlichen Proben, die inzwischen auch begonnen haben. Sie dauern meist 6 bis 8 Wochen und starten mit der KONZEPTIONSPROBE, auf der auch den Schauspieler*innen die Konzeption, sowie das Bühnen- und Kostümbild vorgestellt und das Stück zum ersten Mal gemeinsam gelesen wird. Dafür und für die ersten Probenwochen steht noch nicht die Original-Bühne, sondern eine Probebühne zur Verfügung, auf der das Bühnenbild noch einmal in seinen Dimensionen und wichtigsten Elementen "markiert" wird.
Ungefähr 2 Wochen vor der Premiere ist es dann soweit. Bei der TECHNISCHEN EINRICHTUNG kommen zum ersten Mal die Originalteile des Bühnenbilds auf der Bühne zusammen – und hoffentlich passt alles, es gibt keine Stolperfallen und lässt sich mit etwas Übung gut und zeitsparend auf- und abbauen. Über Konzeption und Bühnenbild haben wir mit SCHTONK!-Regisseur Christian Brey und Bühnenbildnerin Anette Hachmann gesprochen.
Das war jedoch nur ein kleiner Abriss dessen, wieviel Arbeit hinter der Produktion eines solchen Stücks steckt – über Kostüm, Ton, Video oder Beleuchtung haben wir hier noch gar nicht berichtet.
Jetzt wünschen wir aber viel Spaß bei eurem nächsten Theaterbesuch!
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