Neils, Edwins und Michaels Mondfahrt
Als Gerdt von Bassewitz vor über hundert Jahren seine Geschichte von Peterchens Mondfahrt geschrieben hatte, war die Idee, dass Menschen wirklich einen Fuß auf den Mond setzen könnten, ein bloßer Traum. Denn die Wissenschaftler hatten es damals noch nicht geschafft, eine funktionierende „Mondfähre“ zu erfinden.
Peter und Anneliese bewältigen den Ausflug in der Geschichte schließlich auch nicht aus eigenen Kräften, sondern nur mit Hilfe von verschiedenen Naturgewalten: Die größte Strecke absolvieren sie zum Beispiel auf dem Rücken des Großen Bären. Heute wissen wir, dass der Traum vom Flug zum Mond Wirklichkeit geworden ist – und zwar genau vor 50 Jahren.
Damals, im Juli 1969, startete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in den USA eine Rakete, die eine Raumkapsel zum Mond bringen sollte. Und in dieser Raumkapsel saßen drei Männer, die Astronauten Neil Armstrong, Edwin "Buzz" Aldrin und Michael Collins. Drei Tage brauchten sie, bis sie um den Mond kreisen konnten. Dann bestiegen zwei von ihnen die kleinere Mondlandefähre Eagle (zu deutsch: Adler). Neil Amstrong kletterte nach der Landung als erster aus der Fähre und sagte dabei seinen berühmten Satz: „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit.“
Die Mondlandung wurde live im Fernsehen übertragen. Etwa 600 Millionen Menschen auf der ganzen Welt haben sich das Ereignis angeschaut. Auch in Deutschland waren viele dabei, obwohl es hier mitten in der Nacht stattfand. Zweieinhalb Stunden blieben die beiden Astronauten auf dem Mond, stellten die US-amerikanische Flagge auf, sammelten Mondgestein ein und machten wissenschaftliche Experimente. Das war gar nicht so einfach, schließlich hatten sie unförmige Raumanzüge an. Und wegen der geringeren Schwerkraft auf dem Mond, spazierten sie nicht einfach über die Oberfläche, sondern bewegten sich überwiegend hüpfend fort. Schließlich kehrten sie in das Mutterschiff, wo Michael Collins auf sie gewartet hatte, zurück. Acht Tage, nachdem sie gestartet waren, landeten die Astronauten in ihrer Raumkapsel wohlbehalten im pazifischen Ozean. Nach ihnen sollten noch zehn andere Menschen den Mond betreten, 1972 war zum letzten Mal einer vor Ort.
Den Holzdieb hat dort natürlich niemand gesehen. „Peterchens Mondfahrt“ ist schließlich ein Märchen und keine wahre Geschichte. Doch wie jedes Märchen erzählt auch dieses Märchen Wahrheiten: Zum Beispiel diejenige, wie wichtig es ist, Schwächeren zu helfen. Ohne Peter und Anneliese hätte es Herr Sumsemann niemals zum Mond geschafft und sein sechstes Beinchen wiederbekommen. Und dieser Ausflug hat nicht nur ihn glücklich gemacht!
Text: Wiebke Hetmanek, Creative Commons CC-BY-SA
Zur Veranstaltungsseite Peterchens Mondfahrt
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