Staatstheater Nürnberg

Lieblingsrepertoire leicht gekürzt

Lieblingsrepertoire TITELBILD

An einen regulären Proben-, geschweige denn Spielbetrieb ist am Staatstheater zwar Corona-bedingt derzeit nicht zu denken, aber was ist am Theater schon regulär?! Angesichts der gegenwärtigen Situation sind Kreativität und Pragmatismus gleichermaßen gefragt. Daher nutzen wir pragmatisch die Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, und passen sie kreativ an. Stücke, die in den vergangenen beiden Spielzeiten unser Schauspiel-Publikum begeistert, zum Nachdenken gebracht oder auch verstört haben (oder gleich alles zusammen), werden auf knackige 20-30 Minuten verdichtet und bieten allen (sehn)süchtigen Theaterjunkies regelmäßig eine Dosis Kunst-Stoff, um die vorstellungsfreie Zeit möglichst schadlos zu überstehen. Also Augen auf, Ohren gespitzt und Sinne geschärft für unser Lieblingsrepertoire (leicht gekürzt)!



SEX ARBEIT (UA)

Für sein Rechercheprojekt „Sex Arbeit“ (Premiere: 23.1.2020) hat sich Regisseur Wenzel Winzer ein Jahr lang mit dem Thema Prostitution befasst. Aus seinen umfangreichen Recherchen und vielen Interviews mit Sexarbeiterinnen aus ganz Deutschland destillierte er mit einem Ensemble aus drei Schauspielerinnen eine Annäherung an das Phänomen, das – als florierender Wirtschaftszweig und Spiegel der Gesellschaft – wie kaum ein anderes polarisiert. Es entstand eine Theaterfassung, die auch diejenigen unmittelbar zu Wort kommen lässt, für die Sex Arbeit ist. So wie diese Sexdienstleisterin, die, gespielt von Ensemblemitglied Adeline Schebesch, offen und unverblümt über ihre Geschichte und ihre Erfahrungen als Prostituierte erzählt. 

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DIE MUSIK WAR SCHULD

Mit ihrem Liederabend „Die Musik war schuld“ (Premiere: 30.11.2018) haben die Regisseurin Selen Kara und die Hausmusikerin des Staatstheaters und Liedermacherin Vera Mohrs dem Nürnberger Schauspiel einen Publikumsrenner beschert. Gemeinsam mit dem Schauspielensemble begeben sie sich auf eine Suche in die musikalischen Tiefen der Stadt Nürnberg, nach Liedern und Geschichten, die über Zeiten hinweg die Atmosphäre einer Stadt prägen: vom Barockkomponisten Johann Pachelbel und dem Schriftsteller Hans Sachs über den Liedermacher Gymmick bis hin zum legendären Bob-Dylan-Konzert auf dem Reichsparteitagsgelände. In der 30-minütigen Hörspiel-Fassung bringen die Ensemblemitglieder Pius Maria Cüppers, Pauline Kästner, Amadeus Köhli, Lea Sophie Salfeld, Adeline Schebesch und Cem Lukas Yeginer sowie die musikalische Leiterin Vera Mohrs den Sound der Stadt zum Klingen. So haben Sie Nürnberg noch nie gehört!

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DIE FÜRCHTERLICHEN TAGE DES SCHRECKLICHEN GRAUENS

Moritz ist Mitte 30, sein Job ödet ihn an, die Beziehung zu seiner Freundin ist zerbrochen, er sitzt allein und isoliert in seiner Wohnung. Da kommt das Angebot gerade recht, an einem Horrorfilm mitzuwirken. Die Angst, sagt dessen Regisseur, ist der Motor unserer Gesellschaft, das Horrorgenre die Dokumentation der Wirklichkeit und die Kunst eine Vorbereitung auf das Ende der Welt, wie wir sie kennen, den nahenden Zusammenbruch der Verhältnisse...

Das auf dem gleichnamigen Erfolgsroman von Roman Ehrlich basierende Quasi-Solo-Stück feierte am 18. Januar 2019 in der Regie von Anne Lenk in der 3. Etage des Schauspielhauses seine Uraufführung. In einer 20-minütigen komprimierten Video-Tagebuch-Fassung des Textes lässt uns Moritz (Tjark Bernau) in die zunehmend abgründige Entwicklung des Filmprojektes eintauchen.

"Die fürchterlichen Tage des schrecklichen Grauens" erschien am 1. Mai 2020 und war 7 Tage verfügbar

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