Staatstheater Nürnberg

Im Detail: Deus in Machina - Ein Ritual

von CyberRäuber

Deus HeaderFoto: Konrad Fersterer

Aufführungsdauer: 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause


MENSCH UND MASCHINE

In DEUS IN MACHINA werden Menschen an eine künstliche Intelligenz angeschlossen. Sie stellen sich ihr zur Verfügung. Woher dieser Ansatz kommt und was man im Kontakt mit der KI lernen kann, darüber reden Björn Lengers und Marcel Karnapke vom Kollektiv CyberRäuber im Interview:

Audio: Fabian Schmidtlein | Creative Commons BY SA

DAS PROBLEM MIT DER GEMEINSCHAFT

In Zeiten gesellschaftlicher Spaltung, Polarisierung und immer intensiver empfundener Einsamkeit verspüren viele Leute eine Sehnsucht nach Gemeinschaft. Doch Gemeinschaft ist ein ambivalenter Begriff. Er verspricht Verbundenheit und Geborgenheit.

Doch die Frage nach der Herstellung von Gemeinschaft ist immer auch eng mit ihrem Potenzial für Gewalt verbunden. Der französische Anthropologe René Girard vertritt die These, dass Gemeinschaften sich einen Sündenbock suchen und diesen opfern. Sämtliche Frustration wird auf das Opfer projiziert und durch den rituellen Tötungsakt getilgt.

Obwohl heutzutage keine religiösen Opfer in diesem Sinne mehr erbracht werden, lässt sich das von Girard beschriebene Prinzip auf aktuelle Gesellschaften übertragen. Akte der Ausgrenzung, seien sie gegenüber bestimmten religiösen, ethnischen oder sozialen Gruppen, stärken das Gemeinschaftsgefühl derer, die sich gegen diese äußeren Einflüsse verschließen.

Der französische Philosoph Jean-Luc Nancy führt in seinem Buch „Die Undarstellbare Gemeinschaft“ aus, warum herkömmliche Gemeinschaftsbegriffe ihrer Logik nach immer totalitär sind. Und versucht, Gemeinschaft als etwas zu denken, was nicht durch unsere Gemeinsamkeiten, sondern gerade durch unsere Unterschiede entstehen kann. Einen kurzen Abriss über Nancys Gedanken hören Sie hier:

Audio: Fabian Schmidtlein | Creative Commons BY-SA

Für eine ausgiebigere Auseinandersetzung mit der Philosophie von Jean-Luc Nancy empfehlen wir dieses Gespräch zwischen Nancy und Peter Engelmann:

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Video: Passagen Verlag, YouTube

Regie: Marcel Karnapke und Björn Lengers / Ausstattung: Sangyeon Lee / Musik: Benjamin Junghans / Licht: Thomas Märker / Dramaturgie: Fabian Schmidtlein


Mit: Pola Jane O’Mara, Joshua Kliefert


Regieassistenz und Abendspielleitung: Malika Scheller / Dramaturgiehospitanz: Henryk Götze / Regiehospitanz: Anna Pluecker


Mit freundlicher Unterstützung von DATEV


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