Ein Augenblick auf Spanisch
„Ein Augenblick auf Spanisch“ – Teil 1: Wiegenlieder
Das Schlaflied, auf Spanisch auch "Nana" genannt, ist eine Art Volkslied, das gewöhnlich durch mündliche Überlieferung von Generation zu Generation weitergegeben wird. Die
Verbindung von Gesang und schaukelnder Bewegung verleihen ihm seinen einzigartigen Charakter.
Im ersten Teil ihrer Reihe „Ein Augenblick auf Spanisch“ interpretiert die Sopranistin Daniela Yurrita, Mitglied des Opernchores, gemeinsam mit Solorepetitor Esteban Dominguez-Gonzalvo am Flügel im Gluck-Saal des Opernhauses drei Wiegenlieder: „Nana“ aus „Sieben Spanische Volkslieder” von Manuel de Falla, „Arrorró“ aus „Fünf argentinische Volkslieder” von Alberto Ginastera sowie „Canción de cuna para dormir a un negrito“ aus „Fünf schwarze Lieder“ von Xavier Montsalvage.
„Ein Augenblick auf Spanisch“ – Teil 2: Argentinische Blumen
„Wer wird unsere Landschaft und unser kollektives Gefühl zum Ausdruck bringen? Niemand, außer uns selbst.“ (Carlos Guastavino, 1954)
Der argentinische Komponist Carlos Guastavino hat neben zahlreichen Werken für Klavier und Gitarre, Ballett-, Kammermusik-, Orchester- und Chorkompositionen mehr als 150 Lieder verfasst. Die von tiefer Nostalgie geprägten Lieder beschreiben die charakteristischen Landschaften, die Flora und Fauna Argentiniens. Mit seiner romantischen Tonsprache hatte Guastavino großen Einfluss auf die argentinische Folk- und Popularmusik der 1960er Jahre und erweiterte das Spektrum der Nationalmusik seiner südamerikanischen Heimat. Zu seinen bemerkenswertesten Werken zählt der Liederzyklus „Flores Argentinas“ („Argentinische Blumen“) von 1969. Damit schließt er an das Kunstlied der Romantik an, versetzt es jedoch melodisch wie rhythmisch in den südamerikanischen Kulturraum.
Eines dieser Lieder präsentieren die Sopranistin Daniela Yurrita, Mitglied des Opernchores, und Solorepetitor Esteban Dominguez-Gonzalvo im zweiten Teil ihrer Reihe „Ein Augenblick auf Spanisch“: „Cortadera, plumerito“. Zuvor ist das Lied „La rosa y el sauce“ zu hören, das der Königin der Blumen gewidmet ist: der Rose.
„Ein Augenblick auf Spanisch“ – Teil 3: Argentinische Rhythmen
Der argentinische Komponist Alberto Ginastera war eine der prägenden Figuren der südamerikanischen Musik. Einer seiner bekanntesten Schüler war Astor Piazzolla. Ginastera verband traditionelle Rhythmen argentinischer Folklore mit der Harmonik moderner klassischer Musik. Seine Musik teilte er in drei Schaffensphasen: den „objektiven Nationalismus“ (1934–1948), den „subjektiven Nationalismus“ (1948–1958) und den „Neo-Expressionismus“ (1958–1983).
Die Sopranistin Daniela Yurrita, Mitglied des Opernchores, und Solorepetitor Esteban Dominguez-Gonzalvo bringen im dritten Teil ihrer Reihe „Ein Augenblick auf Spanisch“ drei Lieder aus Ginasteras erster Schaffensperiode zu Gehör. Sie stammen aus dem Zyklus „Fünf argentinische Volkslieder“ von 1943.
Der Titel des ersten Liedes „Triste“ (zu Deutsch „traurig“) bezieht sich weniger auf die Stimmung als vielmehr auf einen charakteristischen Liedtypus, dessen Ursprung in der Musik der Kechua-Völker in den Anden liegt. Das zweite Stück „Zamba“ (nicht zu verwechseln mit dem brasilianischen Samba) geht zurück auf einen anmutigen Schalentanz aus dem 18. Jahrhundert. Das dritte Lied, „Gato“ (zu Deutsch „Katze“), verweist auf einen Tanz, der als Variation der spanischen Romanze in die südamerikanischen Kolonien fand.
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